Die neue Leica Pegasus TRK Neo-Lösung
Alessandro Nuzzo ist Produktmanager für mobile Kartierungssysteme bei Leica Geosystems, einem Unternehmen von Hexagon
Alessandro Nuzzo, wie setzt die Leica Pegasus TRK Neo-Lösung AI ein, um die mobile Kartierung zu revolutionieren?
Das System nutzt AI in verschiedenen Bereichen des Ablaufs: Aus Datenschutzgründen werden Identifikationsmerkmale von Fußgängern, Fahrzeugen und sonstigen Verkehrsteilnehmern in Echtzeit während der Datenerfassung anonymisiert. Bei der Nachbearbeitung wird die Punktwolke automatisch klassifiziert in Straßen, Bürgersteige, Gebäude, Vegetation und andere Kategorien. The trained AI models are capable of much more. Am Anfang lag unser Fokus auf der Anonymisierung, aber mittlerweile wissen wir, dass trainierte AI-Modelle noch viel mehr leisten können.
Der Pegasus TRK Neo ist so leicht, dass er von einer Person allein bedient werden kann. Warum ist das wichtig?
Innovative Technologien möglichst vielen Nutzern zugänglich zu machen, ist eines unserer erklärten Ziele bei Hexagon. Bei der Entwicklung haben wir uns auf die Anwender und ihre bekannten Probleme konzentriert. Wir wollten ein System designen, das von einer Person allein montiert und bedient werden kann. Das senkt die Personalkosten und macht den Weg auch für neue Anwender frei. So gelang es uns, das Gewicht von 49 auf 18 Kilogramm zu reduzieren. Zudem erleichtert eine Dreh-Kipp-Befestigung die Montage, und das neue System muss dabei 36 cm weniger hoch angehoben werden.
Gibt es noch andere Beispiele für die Benutzerfreundlichkeit des Systems?
Bei der Konzeption hatten wir das gesamte Nutzererlebnis im Blick. Die Nutzererfahrung ist die Summe der Emotionen, die der Anwender bei der Arbeit mit dem Pegasus TRK empfindet. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die ein System intuitiv bedienbar machen. Das beginnt schon bei der Montage und zieht sich über die Projekteinrichtung bis hin zur Datensammlung und -auswertung. Wo immer möglich, haben wir vollautomatische Workflows implementiert, um die Komplexität für Einsteiger, die zum ersten Mal mit einer mobilen Kartierungslösung arbeiten, zu reduzieren. Wichtige Aspekte sind Rückmeldungen in Echtzeit, die Beseitigung von Grauzonen während der Anwendung, die Möglichkeit der Planung einer Fahrtroute und die Wegführung, während das System autonom den Sensor auslöst, um die benötigten Daten zu sammeln.
Wie und wann verbindet sich das Pegasus TRK Neo-System mit der Leica Pegasus FIELD-Software und Leica Cyclone Pegasus OFFICE?
Pegasus FIELD ist das „Betriebssystem“ des Geräts. Die Software verwaltet die Hardware, löst die Datenerfassung aus, führt diverse Vorgänge in Echtzeit aus und gewährleistet, dass die Messung anhand der Projekteinstellungen durchgeführt wird. Cyclone Pegasus OFFICE ist die Softwaresuite für die Nachbearbeitung der Daten im Büro, an deren Ende georeferenzierte 3D-Punktwolken und Bilder stehen. Verschiedene Bearbeitungstools verbessern die Bahnqualität – z. B. SLAM-Berechnungen (Simultaneous Location and Mapping) in Umgebungen ohne GNSS-Empfang oder Ausgleichungen bei mehreren Messvorgängen im selben Bereich.
Gibt es noch etwas zu den Sensorfunktionen und -spezifikationen (z. B. Genauigkeit) zu sagen? Und was muss man sich unter einem Einzellinien-Punktwolkenmuster vorstellen?
Der Pegasus TRK Neo ist ein von Grund auf neues Produkt, bei dessen Entwicklung die Charakteristiken der einzelnen Sensoren berücksichtigt wurden, um maximale Leistungen zu erzielen. Das Ergebnis ist ein noch nie da gewesenes Level an Genauigkeit sowohl in Bezug auf RTK (Real-Time-Kinematik) als auch auf PP (Post Processing). Während der TRK500 mit nur einem ToF-Scanner (Time of Flight) ausgestattet ist, verfügt der TRK700 über zwei. Der TRK500 erfasst über seinen kontinuierlich rotierenden Scankopf bei einer Frequenz von 250 Hz eine halbe Million Punkte pro Sekunde. Dabei verläuft die Scanlinie vertikal zur Fahrtrichtung. Mit seinem Doppelscanner sammelt der TRK700 eine Million Punkte pro Sekunde in einem gekreuzten Punktwolkenmuster, um eine bessere Abdeckung der Punktwolke und eine höhere Punktdichte zu erzielen.