Um mit Sicherheit sagen zu können: Kein Beweismittel wurde zurückgelassen!
Einblicke von einem Experten für die forensische Dokumentation von Tatorten.
Ivan Macella verfügt über jahrzehntelange Erfahrung als Experte für die forensische Dokumentation von Tatorten in Italien und weiß daher, was die Schmerzpunkte der Tatortuntersuchung im wirklichen Leben sind.
Als Junge half Macella seinem Vater bei der Landvermessung. Er weiß daher, was es bedeutet, einen Lotstab in der sengenden Hitze Kalabriens gerade zu halten. Kein 12-jähriger jedoch will bei 40 °C perfekt stillstehen, während sein Vater akribisch Messungen vornimmt und Punkt um Punkt aufschreibt.
„Es ist kein Wunder, dass ich mir geschworen habe, niemals im Messwesen zu arbeiten“, lacht Macella, bevor er erzählt, wie er dennoch Landvermessung studierte und der italienischen Polizei beitrat, eher er schließlich als Experte für Lösungen für die öffentliche Sicherheit bei Leica Geosystems landete.
Heute führt er seine Leidenschaft dafür, Arbeit effizient zu erledigen, auf seine mühsamen Erlebnisse als Kind zurück. Seine Fachkenntnis im Bereich forensischer Dokumentation begründeten sie jedoch nicht. „Meine erste Software für forensisches Zeichnen kaufte ich von einer kanadischen Firma in 2003. Außerdem flog ich fast jedes Jahr in die USA, um dort Tatortdokumentation und -rekonstruktion zu studieren. Einige der großen Pioniere auf diesem Gebiet waren meine Mentoren, wofür ich ihnen sehr dankbar bin.“* Es dauerte nicht lange, bis er von Staatsanwälten und Richtern in ganz Italien zur Unterstützung der lokalen Polizei herangezogen wurde.
Das „Chaos“ effizient ordnen
Bei Ankunft an einem Tatort weiß man nie, was einen erwartet. Das bedeutet nicht, dass der Täter einen, mit spannungsgeladener Musik untermalt, aus dem Dunkeln beobachtet. Im wirklichen Leben bedeutet dies eher, dass man nicht weiß, was wirklich passiert ist und wie sich der Fall entwickeln wird. Daher weiß man auch nie genau im Voraus, welche Art von Beweisen man finden wird und welche Beweise schließlich vor Gericht am wichtigsten sein werden. Zudem kann die schiere Anzahl von möglichen Beweisen überwältigend sein.
Soziale Degradierung und Chaos sind häufig Merkmale von Tatorten. Opfer besitzen häufig zu viele Sachen und leben auf zu kleinem Wohnraum. Dies macht es schwierig, Messungen vorzunehmen, ohne die Position eines Gegenstandes zu verändern oder Beweismittel zu verunreinigen.
Die Dokumentation eines wirklichen Tatorts mit dem Laserscanner Leica RTC360.
Beengter Raum und unordentliche Menschen stellen eine Herausforderung dar. Sind jedoch Schusswaffen involviert, kann ein Querschläger einen Punkt in mehreren hundert Metern Entfernung treffen, was eine komplett andere Herangehensweise an die forensische Dokumentation erfordert. Eine Ermittlung muss daher häufig verschiedene Werkzeuge und Methoden kombinieren.
Hier machen die Lösungen von Leica Geosystems den Unterschied. „Die meisten Ermittler sind so wie ich, als ich zwölf Jahre alt war: Wir mögen keine langsamen Verfahren. Wir wollen in der Lage sein, sämtliche Lageinformation, die wir benötigen, so schnell wie möglich genau und sicher zu erfassen. Außerdem wollen wir, ohne eine steile Lernkurve durchmachen zu müssen, verschiedene Methoden kombinieren“, erklärt Macella.
Spezielle Lösungen für die Forensik
Tatortermittler befolgen bei der Sicherung von Beweisen Standardarbeitsanweisungen und arbeiten in Abstimmung mit ihrem lokalen Forensik-Labor. Ermittler, die auf herkömmliche Punkt-zu-Punkt-Messungen angewiesen sind, müssen folgenreichen Entscheidungen darüber treffen, was für eine Untersuchung möglicherweise relevant sein wird, und können sich nur auf diese Messungen konzentrieren. Sich ändernde Zeugenaussagen, die Analyse von Blutspurenmustern oder ballistische Beweise können jedoch dazu führen, dass sich die Richtung einer Tatortuntersuchung plötzlich ändert.
Erfassung eines Tatorts mit der forensischen Software Leica Map360
Die Erfassung des gesamten Tatorts in einem forensischen digitalen Zwilling (einer digitalen 3D-Darstellung des tatsächlichen Tatorts) mit dem Laserscanner Leica RTC360 und der Software Map360 bietet daher einen enormen Vorteil, da so stets die ursprünglichen Daten zur Verfügung stehen, anhand derer die neueste Hypothese oder sich wandelnde Zeugenaussagen bestätigt oder zu widerlegt werden können.
Wenn es zum Beispiel einen Blutspritzer an der Wand oder auf dem Fußboden eines Tatorts gibt, kann das Opfer mittels physikalischer Regeln und trigonometrischer Berechnungen eindeutig positioniert werden. Dieses vor mehr als 70 Jahren entwickelte Verfahren wurde in der Vergangenheit mit physischen Schnüren durchgeführt, um Sachverständigengutachten bzgl. der Physik und trigonometrischer Berechnungen zum Geschossweg zu erstellen. Nun kann die Analyse schnell und einfach mit den 3D-Laserscans in der Software Map360 durchgeführt werden, und die Ergebnisse können als Beweismittel vor Gericht verwendet werden. Sowohl die Analyse von Blutspurenmustern (BPA) als auch die ballistische Analyse zur Positionierung der Schusswaffe oder des Opfers können jetzt digital vorgenommen werden, und die Ergebnisse können als Beweismittel vor Gericht dienen.
XYZ-Ansicht eines Tatorts, der mit der forensischen Software Leica Map360 erfasst wurde
Ein Unternehmen, das zuhört
„Nach vielen Jahren als Ermittler an vorderster Front schätze ich meine derzeitige Position sehr. Ich weiß aus eigener Erfahrung, was die Schmerzpunkte sind, und wie das Portfolio von Leica diese angeht. Mit unseren Lösungen für die Öffentliche Sicherheit & Forensik können Ermittler am Einsatzort schneller und sicherer arbeiten und ihn mit der Gewissheit verlassen, dass kein Beweismittel zurückgelassen wurde“, sagt Macella mit typisch italienischer Begeisterung.
„Doch neue Technologien werfen auch neue Fragen auf. Daher ist es mir wichtig, für ein Unternehmen zu arbeiten, das seinen Kunden zuhört und über ein offenes System verfügt, denn zusammen können wir die tägliche Ermittlungsarbeit weniger mühselig machen. Dies hilft letztendlich auch dem Gericht, eindeutige Entscheidungen zu treffen.“
Nehmen Sie für weitere Informationen Kontakt mit uns auf.
Drei gute Gründe, sich für den Laserscanner Leica RTC360 zu entscheiden
IMMERSIV
Mit einem forensischen digitalen Zwilling – einer präzisen digitalen Kopie in 3D des ursprünglichen Tatorts – können Ermittler, Sachverständige und selbst Geschworene den Ort virtuell von jedem Winkel aus bewerten.
EINDEUTIG
Ein mit dem Leica RTC360 erstellter forensischer digitaler Zwilling gewährleistet, dass kein Beweismittel zurückgelassen wird, was dazu beiträgt, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Das Ergebnis: eindeutigere Gerichtsurteile.
SCHÜTZEND
Unsere Lösungen helfen Ermittlern dabei, sicher zu arbeiten, die Beweismittelkette aufrechtzuerhalten und die Beweismittel vom Tatort in ihrer Gänze zu bewahren.
Forensik-Experte: Ivan Macella
Business Development Manager – Öffentliche Sicherheit & Forensik
Leica Geosystems
Autor: David M. Taylor
soundswrite.ch
Redaktion: Malgorzata Krol
Director Marketing Communications – Öffentliche Sicherheit & Forensik
Hexagon Geosystems
* Fußnote
Ivan Macella möchte an dieser Stelle seinen Respekt und Dank für die großartige Arbeit und dem persönlichen Mentoring, das er von den folgenden Pionieren im Bereich der forensischen Dokumentation erhalten hat, zum Ausdruck bringen:
Vincenzo Ivan Macella – sein Vater
Micheal A. Greenfield – Polizeibehörde Phoenix, USA (im Ruhestand)
Mick Capman – „Der Großvater der forensischen Dokumentation“ (†)
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