XXL-Transporte sicher unterwegs
Schwertransportspezialist EWERT nutzt mobiles Laserscanning
Manchmal sind Dinge einfach etwas größer, schwerer, unhandlicher oder empfindlicher als andere. Will man solche Dinge auf der Straße transportieren – etwa zu einem Hafen – braucht man besondere Genehmigungen. Die Ewert GmbH aus Hamburg hat sich auf Full-Service-Leistungen rund um Schwertransporte spezialisiert. Zur besseren Planung der Transportstrecken nutzt das Unternehmen 3D-Laserscanning basierend auf den Mobile Mapping-Lösungen von Leica Geosystems.
Nicht immer auf dem direkten Weg
Großraum- und Schwertransporte weichen in den Abmessungen und/oder Gewichten von den Vorschriften der Straßenverkehrszulassungsordnung ab. Da sie eine übermäßige Straßenbenutzung verursachen, bedürfen sie einiger Genehmigungen. Außerdem sind Begleitfahrzeuge (BF3) und/oder Begleitung durch die Polizei vorgeschrieben. Im Jahr 2016 wurden bundesweit über das Elektronische Verfahrensmanagement Großraum- und Schwertransporte „VEMAGS“ rund 514.000 Genehmigungsbescheide erteilt, das sind ca. 95 Prozent des gesamten Aufkommens an Schwertransporten in Deutschland. Tagsüber wird man einem solchen Transport nur selten begegnen: Die Nacht ist die Zeit der rollenden Riesen. Nicht jeder Schwertransport hat es leicht und kann den direkten Weg nehmen: schmale Kurven, enge Kreisverkehre, niedrige Unterführungen, gewichtsbeschränkte Brücken, fest installierte Ampeln und nicht zuletzt die vielen Baustellen – vieles gilt es bei der Streckenplanung zu beachten.
Erfahrung, Know-how und Ausrüstung
Im Bereich der Fahrbahn- und Tunnelvermessung ist der hanseatische Schwertransportspezialist Ewert GmbH ein alter Hase. Seit mehr als 35 Jahren setzt das Unternehmen mit hohem fachlichen Know-how und der passenden Ausrüstung anspruchsvolle Aufträge um. Seit vielen Jahren vermessen die Experten Straßen und Tunnel und stellen ihren Kunden ein detailliertes Vermessungsprotokoll für die Transportplanung zur Verfügung. Geschäftsführer Kai Ewert legt viel Wert auf den Einsatz von moderner, aber erprobter Technologie. Für die Vermessung setzt er daher seit vielen Jahren die Soft26 und Hardware-Lösung 3D-RouteScan ein. Doch immer wieder kam es zu Ungenauigkeiten. Manuelle Korrekturen kosteten Zeit und Geld. Eine bessere Lösung wurde gesucht. Nun gibt es für diese speziellen Vermessungsansprüche keine Standardlösung „von der Stange“. Kai Ewert schaute sich in anderen Branchen um und fand mit der mobilen Vermessungsplattform Leica Pegasus:Two und der Software SiRoadScan von Leica Geosystems die ideale Basis. Gemeinsam mit dem Hersteller und einem Spezialisten für Softwareprogrammierung entwickelte er seine Lösung – 3D RoadScan.
In der Genauigkeit liegt der Unterschied
Gemessen wird wie bisher mit einem Gerät auf einem Fahrzeug, das die zu vermessende Strecke durchfährt. Doch statt wie bei der alten Technologie mit 50 Hertz misst der Pegasus:Two mit 200 Hertz. Der Laser kann um 30 Grad gedreht werden, um auch Oberleitungen bei Bahnübergängen detailliert zu erfassen. Das war mit der alten Technologie gar nicht möglich. Sieben Kameras erzeugen bei Bedarf Panoramabilder. Der Mess-Radius hat sich zudem mit 110 m nahezu verdoppelt. Die Messung ist signifikant genauer: Im Radius von 10 m ergibt sich so eine Messgenauigkeit von 0,9 mm im Vergleich zur alten Technologie. „Über eine dreispurige Fahrbahnbreite im Tunnel haben wir im Vergleich zur alten Technologie bei einem unserer Tests punktuell über dem Messfahrzeug 3 bis 4 cm Abweichungen und auf den Nebenfahrspuren Messunterschiede von bis zu 30 cm festgestellt,“ freut sich Geschäftsführer Kai Ewert. „Ich war anfangs so überrascht, dass wir die Ergebnisse unserer Tests manuell nachgemessen haben“, gibt der Hamburger schmunzelnd zu. 3 bis 4 cm Messdifferenz bei der Tunnelhöhen-Vermessung – das sind Welten bei der Planung von Schwertransporten! Sie entscheiden, ob die geplante Strecke genutzt werden kann oder nicht. Für die Streckenlogistik bedeutet das kürzere Fahrzeiten und geringere Kosten. Mit dem neuen 3D RoadScan-Verfahren erreicht die Ewert GmbH eine um ein Vielfaches höhere Messgenauigkeit und kann die Ergebnisse in kürzerer Zeit zur Verfügung stellen. Die Technologie ist ab sofort verfügbar und zudem mobil an jedem Ort der Welt einsetzbar