Schutz kritischer Infrastruktur durch 3D-Überwachung
Case study
Autor:Nils Protzner ist Sales and Marketing Director, 3D Surveillance, bei Hexagon’s Geosystems Division
Der unzureichende Schutz wichtiger Anlagen kann schwerwiegende Folgen haben.
Denken wir nur an die Bahninfrastruktur: Wenn Vandalen die Kabel einer Signalsteuerung kappen, steht die Sicherheit vieler Menschen auf dem Spiel. Um Kollisionen oder Entgleisungen und damit erhebliche Sachschäden sowie Todesopfer zu vermeiden, muss der Zugsverkehr bis zur Reparatur unterbrochen werden. Die Störung betrifft nicht nur das Bahnunternehmen selbst, sondern auch seine Passagiere oder die Empfänger von Frachttransporten. Der Kostenfaktor zu Schadensbeseitigung und Entschädigungszahlungen bei Verspätungen kann erheblich sein. Ein anderes Beispiel sind Umspannwerke: Ein Brand oder ein gezielter Angriff kann das System beschädigen und verheerende Stromausfälle verursachen.
Grenzen herkömmlicher Überwachungsstrategien
Beim Schutz von Trafostationen ist eine normale Videoüberwachung nicht praktikabel. Derartige Anlagen befinden sich häufig in ländlichen Gebieten, wo Wildtiere oder Blätter Fehlalarme auslösen können. 3D-Überwachungslösungen sind dafür nicht anfällig, da sie den Bereich volumetrisch sichern. Das System bemerkt Eindringlinge sofort, und löst nur bei einem menschlichen Eindringen Alarm aus. Sogar Drohnenangriffe kann es erkennen.
Schutz kritischer Infrastruktur durch 3D-Überwachung
Kritische Infrastruktur muss überwacht werden. Sie ist gefährdet, sobald Überwachungssysteme nicht die komplette Anlage, sondern lediglich die Peripherie überwachen oder das Sicherheitspersonal im Falle eines Einbruchs nur unzureichende Informationen aufgrund fehlender automatisierter Sicherheitsprotokolle erhält. 3D-Überwachung ist ein wichtiges Hilfs- mittel zum Schutz kritischer Infrastruktur und deren uneingeschränkter Sicherheit.
Durch die Integration von LiDAR-Technologie bieten 3D-Überwachungslösungen einen kompletten Echtzeit-Überblick mit sofortiger Reaktionsmöglichkeit.
Advanced Analytics und künstliche Intelligenz
Das Sicherheitspersonal ist in der Lage, kritische Situationen leichter zu erkennen und zu verifizieren, Personen- oder Fahrzeugbewegungen zu verfolgen und umgehend zu reagieren. 3D-Überwachungssysteme lassen sich durch Advanced Analytics und künstliche Intelligenz (KI) aufrüsten, um Muster und Anomalien zu identifizieren, die auf eine potenzielle Bedrohung hinweisen könnten. Potenzielle Angriffe oder Unfälle werden bereits im Vorfeld verhindert bzw. in einer Notfallsituation können sofort gezielte Maßnahmen eingeleitet werden.
Mit 3D-Überwachung kann auch dem Personalmangel in der Sicherheitsbranche entgegengewirkt werden: Bei Einstellung sind umfangreiche Backgroundchecks vorgeschrieben und aufgrund der niedrigen Gehälter verzeichnet die Branche eine hohe Fluktuation. Durch die Implementierung von sensor- und softwarebasierten Lösungen wird Autonomie erzielt, die den Personalbedarf vor Ort senkt.
Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen
In vielen Ländern sehen strengere gesetzliche Vorschriften nun die Umsetzung zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von kritischer Infrastruktur vor – insbesondere an Eintrittsorten wie Flughäfen und Häfen. Der Schutz von äußeren Grenzen allein reicht nicht mehr aus.
Beispielsweise müssen Flughäfen sicher- stellen, dass alle kritische Bereiche – wie die Umgebung der Flugzeuge sowie nicht- öffentliche Zugänge – gesichert sind. Die Mehrfachüberprüfung von Personen an den Zugängen ist zwar eine wichtige Sicherheitsmaßnahme, muss aber durch eine effiziente Überwachung des gesamten Geländes ergänzt werden. Dies kann nur modernste Technologien leisten.
Unterschiedliche Akzeptanz der neuen Technologie
In vielen Ländern steckt der Einsatz von 3D-Überwachungstechnologie noch in den Kinderschuhen – auch regional gibt es Unterschiede. In Skandinavien und Osteuropa wird 3D-Überwachung häufiger eingesetzt als im Westen Europas. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Regionen nachziehen werden, um die Sicherheit ihrer kritischen Infrastruktur zu verbessern – insbesondere angesichts des Konflikts in Osteuropa.
Schutz vor Vandalismus und sonstigen Schäden
3D-Überwachung bietet zuverlässigen Schutz für Unternehmen, die auf kritische Infrastruktur angewiesen sind. LiDAR-basierte, softwaregestützte 3D-Überwachungslösungen liefern automatische Informationsauswertung in Echtzeit. Potenzielle Bedrohungen können rasch identifiziert und Maßnahmen sofort eingeleitet werden.
Diese Lösungen sind skalierbar und benutzer- spezifisch anpassbar. Sie erhöhen die Sicherheit kritischer Einrichtungen, reduzieren Ausfallrisiken und Umsatzeinbußen und gewährleisten die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.
Anlagenverwaltung und Wartungsplanung
Über die Sicherheitsaspekte hinaus unterstützt 3D-Überwachung auch bei Anlagenverwaltung und Wartungsplanung. Potenzielle Schwachstellen oder Defekte werden identifiziert, schon bevor sie problematisch werden. Ausfälle werden reduziert und ein reibungsloser Betrieb wird sichergestellt.
Weitere Anwendungen
Dieselbe Technologie kann auch zur Echtzeit- Überwachung von Volumen eingesetzt werden, z. B. bei Schüttgut, Getreide, Hackschnitzel oder Chemikalien.
Das Volumen des vorhandenen Materialbestands wird rund um die Uhr gescannt: Die Technologie unterstützt so schlanke Produktions- und automatisierte Verarbeitungssysteme.