Verbesserte Bohrgenauigkeit beschert australischer Mine goldene Zeiten

Bohrgenauigkeit

Im Januar 2022 übernahm Hexagon Minnovare, einen führenden Anbieter von Bohrtechnologie, deren Einsatz eine Erhöhung der Geschwindigkeit und Genauigkeit bei geringeren Kosten ermöglicht. Ebenso wie bei Hexagon beruht auch das Geschäftsmodell von Minnovare darauf, mit integrierter Technologie Konnektivität zwischen Menschen, Prozessen und Workflows herzustellen. Die folgende Case Study illustriert die Vorzüge der Arbeit mit Minnovares Production Optimiser.


Anfang 2018 gab es in der Goldmine Cracow, 500 Kilometer nordwestlich von Brisbane (Australien), Schwierigkeiten bei der Verdünnung und dem Ertrag von Abbauorten aufgrund ungenauer Bohrungen. Das für Bohrarbeiten zuständige Team entschied sich für Minnovares Production Optimiser-Technologie als Tool zur Lösung des Problems. Die Umsetzung führte umgehend zu einer Verbesserung der Bohrgenauigkeit und damit zu einer sofortigen Verringerung der Bohrlochabweichung sowie einer 62%-igen Reduktion der durchschnittlichen Verdünnung.

Im Anschluss an die erfolgreiche Einführung des Production Optimiser begannen die Ingenieure von Cracow, mit einem als „Zipper“ bezeichneten neuen, reißverschlussartigen Bohrschema zu experimentieren, da es unökonomisch gewesen wäre, in den sehr engen Abbaubereichen der Mine die übliche DICE-5-Methode einzusetzen.

Ziel war es, das herkömmliche DICE-5-Schema in den engsten Ganglagerstätten zu ersetzen. Aufgrund der Anordnung der Bohrlöcher erfordert das Zipper-Schema eine hohe Bohrgenauigkeit. Es benötigt weniger Bohrlöcher und reduziert die durchschnittliche Gangbreite auf nur 1,5 Meter.

Testhalber wurden zwei Ganglagerstätten nach dem Zipper-Verfahren gebohrt und gesprengt. Bei der einen konnte eine Verdünnungsverringerung von 495 Tonnen im Vergleich zur Nutzung der herkömmlichen DICE-5-Methode erzielt werden. Durch den Zipper-Abbau wurde eine ca. 25%-ige Reduktion des Abfalls erreicht, was nicht nur die Kosten wesentlich reduziert, sondern auch die Nachhaltigkeit erhöht.


Phil Jones, damals leitender Bohr- und Sprengingenieur bei Cracow, sagte: „Wir schätzen, dass 10 % der Abbaumengen pro Ganglager ab sofort mit dem Zipper- anstelle des DICE-5-Verfahrens gewonnen werden können.

Bei 390.000 Tonnen pro Jahr beläuft sich die entsprechende 25%-Reduktion auf ca. 10.000 Tonnen weniger Abfall bzw. geringerwertiges Erz, das transportiert und bearbeitet werden müsste. Das entspricht derzeit einem Betrag von ca. 1 Mio. AUD pro Jahr.“

Minnovare hat kürzlich ein Gespräch mit Thao Nguyen geführt, dem leitenden Abbauingenieur der Goldmine Cracow, die nun vom neuen Eigentümer Aeris Resources geführt wird.

„Unsere Ganglager sind im Laufe der Jahre geschrumpft – von ursprünglich 2,5  bis 3,5 Metern auf durchschnittlich 1,5  bis 2,5 Meter. Bei einem 2,5 Meter breiten Abbaubereich würden wir nach wie vor das DICE-5-Schema einsetzen. Wenn wir aber davon ausgehen, dass ein Gang weniger als 1,5 Meter Breite aufweist, wählen wir das Zipper-Schema mit einem Bohrlochabstand von 0,9 Metern. Dazu addieren wir auf beiden Seiten einen planmäßigen Mehrausbruch von 0,3 Metern, sodass sich eine Breite von 1,5 Metern ergibt.

Das ist ziemlich schmal und entspricht in der Regel nur 2.000 Tonnen. Der Spielraum für Fehler ist gering; daher benötigen wir eine hohe Bohrgenauigkeit.


Vor der Nutzung der Production Optimiser-Technologie auf unseren Langloch-Bohrgeräten wäre der Abbau in solch engen Ganglagern nicht wirtschaftlich gewesen.“

Die Auswertung von Cracows Vergleichsdaten für die Jahre 2020 und 2021 ergab, dass es 119 Ganglager mit <2.000 Tonnen gab. Das entspricht 53 % der Gesamtproduktion. Somit konnte Cracow durch das neue Verfahren Gold im Wert von 59 Mio. AUD abbauen, auf das andernfalls verzichtet hätte werden müssen. Die Gesamtkosten des Abbaus dieser Lagerstätten beliefen sich auf ca. 27 Mio. AUD, was einem zusätzlichen Gewinn von 32 Mio. AUD entspricht.

„Das ist ein erheblicher Wert“, zeigt sich Nguyen begeistert. „So ist sichergestellt, dass wir den Abbau über die verbleibende Lebensdauer der Mine maximieren können.

Optimiser bietet uns die Flexibilität, je nach Breite der Lagerstätte das ideale Bohrschema wählen zu können. Gleichzeitig konnte die Genauigkeit des 2018 eingeführten Systems gehalten werden. Die Möglichkeit, nach Bedarf flexibel zwischen DICE-5 und Zipper zu wechseln, hat uns die Maximierung des Goldertrags und die Reduzierung der Verdünnung erlaubt.“

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