Laserscanning hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei Melbournes größtem Eisenbahnprojekt

Autor: Tamara Stakic, Marketing Manager – Leica Geosystems, Australien & Asien

Auspat Land Survey Australia (Auspat) ist eine feste Größe bei der Betreuung großer, komplexer Infrastrukturprojekte. Das australische Ingenieur- und Infrastrukturunternehmen wurde mit Vermessungslösungen für einige der größten und bedeutendsten Infrastrukturprojekte in Australien beauftragt – von der M7 in Sydney über Eastlink in Melbourne, die Gateway Duplication in Brisbane und den Superway in Adelaide bis hin zu den jüngsten Projekten Metro Tunnel und Westgate Tunnel in Melbourne.

Auspat nutzt Innovationen bei vermessungs- und raumdatenbezogener Technologie, um entsprechende Lösungen für die größten Infrastrukturprojekte des Landes bereitzustellen. Das Unternehmen hat erkannt, dass es damit den Nutzen für den Kunden erhöhen, die Qualität verbessern und die Produktivität bei der Projektabwicklung steigern kann. Durch den Einsatz modernster Technologie ist Auspat in der Lage, seinen Kunden Daten und Dienstleistungen in höchster Qualität anzubieten.

Die Grundlagen schaffen

Das Projekt Metro Tunnel ist das größte Eisenbahnprojekt in Melbourne, Australien, seit dem Bau des City Loop in den 1970er-Jahren. Es umfasst den Bau von zwei neun Kilometer langen Eisenbahntunneln und fünf unterirdischen Bahnhöfen von North Melbourne bis zum Domain Precinct südlich des Central Business District.

Auspat ist seit 2018 an dem Projekt beteiligt und war in vielen Phasen involviert – vom Schlitzwandbau (Bahnhof Arden), Aushub und frühen Erdarbeiten (Hallen und Portale der Bahnhöfe), Aushub des Tunneleingangs und Bau der Bahnhöfe (Stationen Arden und Anzac).

Das Team setzte zunächst eine Leica Nova TS60 und zwei Nova MS50 MultiStation ein, um das Festpunktnetz in den Bahnhofshallen und an den Portalen einzurichten. Ziel war es, ein primäres Netzwerk für die Vermessungskontrolle an diesen Baustellen aufzubauen. Ein zuverlässiges und genaues Festpunktnetz ist für das Team von Auspat unerlässlich. Mit den Totalstationen von Leica Geosystems wurden die Polygonzüge an den Baustellen erfolgreich durchgeführt.

Die MS50 MultiStations wurden am Bahnhof Arden auch zum Scannen und Überwachen der Erdarbeiten eingesetzt, um die täglichen Volumen zu berechnen und sicherzustellen, dass der Aushub der Bahnhofshallen entsprechend der Planung durchgeführt wurde.

Mit eigenen Augen sehen

Zu Beginn der Rohbauarbeiten und zur Überprüfung des Entwurfs wurde die Leica ScanStation P40 als vermessungstauglicher Laserscanner eingesetzt. Der Scanner ScanStation P40 ermöglichte es dem Team, schnelle Scans der Baustelle zu erfassen, die Scans einfach in Leica Cyclone REGISTER (Punktwolkenregistrierungssoftware) zu registrieren und die Daten zur Verwendung in Leica Cyclone 3DR zu exportieren, um Linien und Flächen zu extrahieren.

 Cyclone 3DR wurde auch für die 3D-Vernetzung der Wände der Station Arden und der Innenkonstruktionen verwendet, um mögliche Abweichungen von der Planung anhand von Punktwolkendaten und Heatmaps zu bewerten.

„Unsere Kunden schätzen die visuellen Heatmaps, 3D-Datenlieferungen und 3D-Modelle, weil sie leicht verständlich sind und visuell helfen, potenzielle Abweichungen in einer komplexen Umgebung zu ermitteln und aufzuzeigen. Außerdem sind die Punktwolkendaten sehr genau, und diese Qualität gibt dem Team von Auspat zusätzliche Gewissheit, dem Kunden perfekte Daten zu liefern. Diese Visualisierung macht es unseren Kunden leicht, die gebauten Strukturen mit der Planung zu vergleichen und Abweichungen zu erkennen, die behoben werden müssen. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir unsere Scans in mehrere Formate exportieren können, die von den meisten CAD-Suiten, die unsere Kunden und Planer verwenden, genutzt werden können”, so Mal Friel, Leitender Vermesser bei Auspat. 

Eine nützliche Anwendung des Laserscanners ScanStation P40 ist die einfache und schnelle Datenerfassung in Bereichen, die mit herkömmlichen Methoden schwierig und zeitaufwändig zu realisieren wäre.

„Dies sind nur einige der zusätzlichen Mehrwerte, die wir unseren Kunden bieten können. Sobald sie sehen, welches Maß an Genauigkeit ein Scanner liefern kann, fällt ihnen die Entscheidung leicht. In einem dreiminütigen Scan können wir genau das liefern, was sie in ihrem Auftrag gefordert haben, und sogar zusätzliche Daten bereitstellen, die wir ursprünglich nicht erfassen wollten. Das erspart dem Team wiederholte Besuche auf der Baustelle”, erläutert Friel.

Mit Scannen in die Zukunft

Die Einführung der Laserscanning-Technologie half Auspat nicht nur bei der Lieferung von Ergebnissen, sondern auch bei der Einhaltung von Projektfristen. Die Scantechnologie ermöglichte es Auspat, die Scans innerhalb von fünf bis zehn Minuten pro Aufstellung abzuschließen, wobei nur eine Person zur Bedienung des Scanners erforderlich war und andere Projektteams vor Ort nicht gestört wurden.

Auspat ist seit mehr als 12 Monaten stolzer Besitzer der ScanStation P40 und möchte sie absolut nicht mehr missen. Mit der Aufnahme eines Scanners in den Gerätepark hat Auspat sein Dienstleistungsangebot erweitert und kann seinen Kunden einen Mehrwert bieten. Mit dem Scanner ScanStation P40 kann Auspat jetzt große Flächen scannen und Merkmale extrahieren oder ein digitales 3D-Geländemodell erstellen – und zwar viel schneller und mit einem höheren Detaillierungsgrad als bei herkömmlicher Merkmalserfassung.

„Durch die Möglichkeit des Scannens sind wir in der Lage, Vermessungen in komplexen Umgebungen wie Bahntrassen und Autobahnen durchzuführen, ohne dass Gleise oder Fahrbahnen gesperrt werden müssen, was den Kunden erhebliche Effizienzvorteile bringt”, so Friel.

Die Einführung der Scanning-Technologie hat Auspat effizienter gemacht, so dass das Unternehmen in der Lage war, mehr Vermessungsaufträge von Beratungs- und Planungsbüros anzunehmen.

„Immer mehr Projekte verlangen nach Punktwolken, und die Kunden sind von den Daten, die sie erhalten, sehr beeindruckt, was die Wahrscheinlichkeit von Folgeaufträgen deutlich erhöht”, sagt Friel.

Die Entscheidung für die ScanStation P40 traf Auspat aufgrund der vertrauten Oberfläche und unkomplizierten Eingewöhnung für das Team. „Programme wie die Funktionen „Resektion” und „Traverse” des Scanners geben uns mehr Vertrauen in unsere Daten”, so Friel.

Dank der Unterstützung und der praktischen Schulung durch den australischen Leica Geosystems Vertriebspartner C.R. Kennedy und den Scanning-Spezialisten Sam Hesper konnte das Team von Auspat seine Scanning-Projekte schnell in Angriff nehmen. Außerdem hatte es die gute Gewissheit, dass der Support nur einen Anruf entfernt war.

Wir haben Mal gefragt, ob er Ratschläge für seine Kollegen oder andere Unternehmen hat, die über die Einführung der Scanning-Technologie nachdenken. „Nehmen Sie sich Zeit, um die Aufgabenstellung des Kunden zu verstehen, und konzentrieren Sie sich auf das, was für ihn am wichtigsten ist. Verwirren Sie den Kunden nicht mit unnötigen Daten, sondern präsentieren Sie das nützlichste und sinnvollste Ergebnis, das dem Auftrag entspricht.”

Wie geht es für Auspat weiter?

„Wir haben bereits eine steigende Nachfrage nach unseren Scanning- und Drohnen-Diensten festgestellt, z. B. von Fertigteilwerken zur Überprüfung von Brückenträgern und Gussteilen bis hin zu großen Tiefbauprojekten, bei denen wir Luftbilder anfertigen und Erdarbeiten in großem Umfang erfassen sollen.

„Wir wollen die Raumdaten-Technologie weiter erkunden und unsere Fähigkeiten ausbauen. Mit Leica Geosystems und C.R. Kennedy als Partner haben wir Zugang zu den neuesten Entwicklungen im Bereich Hardware und Software.

Damit ist sichergestellt, dass wir unseren Kunden weiterhin innovative Lösungen für ihre Vermessungsanforderungen anbieten können”, so Friel.