Kartierung einer Kabelstrecke im Windpark Emlichheim
Fallstudie
Autor: Christoph Babilon
Mit über 5.000 Mitarbeitern und einer Flächenabdeckung von 51.000 Quadratkilometern ist die Westnetz GmbH der größte Verteilnetzbetreiber Deutschlands. Das Unternehmen versorgt rund 7,5 Mio. Menschen mit Strom, Gas, Wasser und Fernwärme. In diesem Rahmen zeichnet Westnetz verantwortlich für die Planung, den Bau, den Betrieb und die Wartung eines 182.000 Kilometer umfassenden Stromnetzes und eines 24.000 Kilometer langen Gasversorgungssystems.
Im Windpark Emlichheim, unmittelbar an der deutsch-niederländischen Grenze, wurde eine 21 Kilometer lange Kabelstrecke erfasst. Die Kabel dienen der Versorgung bestehender und neuer Windkraftanlagen. Die bereits vorhandenen Windräder waren 95 Meter hoch, während die neuen eine Gesamthöhe von bis zu 143 Metern erreichen konnten.
Im Laufe des auf ein Jahr ausgelegten Erweiterungsvorhabens mussten täglich bis zu 400 Punkte vermessen werden. Topografische Elemente wie Straßen, Hydranten, Böschungen und Gebäude wurden zu Projektbeginn aus dem Kataster übernommen. Für die aufwändigen Arbeiten im Feld wurde mit der Leica Zeno GG03-Smartantenne ein praktisches Ein-Mann- Vermessungssystem gewählt.
Arbeit im Feld
Zahlreiche Auftragnehmer und Baufirmen führten ihre Tätigkeiten parallel aus. Zu Spitzenzeiten waren bis zu vier Bohrunternehmen vor Ort und bohrten mit vier Bohrgeräten Seite an Seite. Die Vermessung erfolgte gleichzeitig und daher auf teilweise aufgegrabenem Gelände. Zur Reduktion der Kosten und Erhöhung der Effizienz mussten Koordinierungs- und Verwaltungstätigkeiten direkt im Feld ausgeführt werden.
Dank der flexiblen Zeno-Smartantenne in Verbindung mit FX Survey, der Katastersoftware eines Partneranbieters, konnten Mess-, Monitoring- und Vermessungsvorgänge vor Ort gleichzeitig erfolgen. Die für unterschiedliche Anwendungsbereiche konzipierte, erweiterbare GNSS-Smartantenne erlaubt den Anwendern die Wahl der gewünschten Feldsoftware und des für den jeweiligen Workflow und das Budget geeigneten Equipments. Auch die Integration benutzerspezifischer Applikationen ist möglich. Das Komplettsystem, das zur Hauptsache aus der maßgeschneiderten Frox-IT-Software und der Zeno-Smartantenne bestand, war sofort einsatzfähig.
Das Vermessungssystem diente als Datenzentrale, in der unterschiedliche Arten von Informationen von aktuellen Planungsdaten über Grenzlinien bis hin zu topografischen Details zusammengeführt wurden.
„Die Nutzung des grafischen Feldbuchs ermöglichte die Planung und Koordinierung der Bautätigkeiten vor Ort und in Echtzeit. Die Kostenvorteile der sofortigen Verfügbarkeit von entscheidenden Informationen direkt im Feld sind offensichtlich. Mithilfe der hochpräzisen Leica GNSS Zeno-Smartantenne konnten wir unsere Planung zentimetergenau kontrollieren, anpassen und neu erfassen“, so Markus Focks von der Abteilung Netzdokumentation und Rechte der Westnetz GmbH.
Die Planung musste parallel zur Vermessung erfolgen und ohne nachträgliche Bearbeitung auskommen. Alle Planungsdaten wurden aus FX Survey ohne Aufbereitung direkt auf den Controller der Zeno-Smartantenne im Feld übertragen. Eine Nachbearbeitung der Vermessungsdaten durch das Team im Büro wurde im DXF-Format bereitgestellt, sodass eine CAD-Grafik verfügbar war.
Hohe Genauigkeit an allen Ecken und Enden
Durch den Einsatz der Zeno-Smartantenne mit maximaler Vermessungsqualität wurde kein Tachymeter benötigt. Auch auf ein Maßband konnte verzichtet werden. Das System lieferte eine zuverlässige Positionsgenauigkeit von mindestens drei Zentimetern.
Die neueste Leica Zeno GG04-Smartantenne verfügt über ein kompaktes, leichtes Design mit noch weiter verbesserter Trackingleistung und präziser Punktpositionierung ohne mobile Datensammlung. Die Verwendung ist in Verbindung mit Apple-, Android- oder Windows- Smartphones und -Tablets möglich. Bei der aktuellen Version der Smartantenne profitieren Sie von umfassendem Softwaresupport in Verbindung mit den meisten Apps zur Datensammlung. So wird die Erfassung von Geodaten einfacher als je zuvor.